Abrahamitische Religionen

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Henk de Lamper
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Abrahamitische Religionen

Beitrag von Henk de Lamper »

Das man glaubt, dass es eine/n, wie auch immer geartete, "Ingangsetzer" für das Universum gibt, kann ich nachvollziehen.
Was für mich völlig ausgeschlossen ist, dass das irgendwas zu tun haben könnte mit den abrahamitischen Religionen. Die sind für mich nichts anders als Globuli. Sogar noch weniger als Globuli.
Die abrahamitische Religionen strotzen nur so vor Abstrusitäten. Daneben ist der Glaube an Globuli eher nachvollziehbar. Bei Globuli glaubt man, dass Wasser irgendwas übertragen können. Nicht mehr oder weniger.
Für schlichte Gemüter, die irgend einen Halt oder Sinn suchen kann ich das noch verstehen.
Womit ich echt Problemen habe ist, dass es Wissenschaftler gibt, die sich Christ nennen.
Egal wo man die Bibel aufschlägt, trifft man auf Hokuspokus, Mord und Totschlag, Intrigen. Einiges abgeschriebenes aus der Codex Hammurapi.
Biblische "Tatsachen" sind längst als historisch unmöglich entlarvt.

Vielleicht kann mir das jemand mit den gläubigen Wissenschaftler erklären.
Henk de Lamper
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Re: Abrahamitische Religionen

Beitrag von Henk de Lamper »

Falsche Frage?
Martin Sirringhaus
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Re: Abrahamitische Religionen

Beitrag von Martin Sirringhaus »

Es ist schwer in anderer Leute Köpfe rein zusehen, daher wohl die Zurückhaltung.
Generell gesprochen ist der Mensch ziemlich gut darin in Konflikt stehende Gedankenkonstrukte fein säuberlich getrennt voneinander im Kopf zu haben. Nennt sich "Compartmentalization": https://en.wikipedia.org/wiki/Compartme ... sychology)

Gerade in Europa ist es auch sehr unüblich die abrahamitischen Religionen "wörtlich" zu nehmen, so dass sich dadurch meist die größten Absurditäten weg ignorieren lassen. Ganz nach dem Motto: "Ist ja mehr so eine nette Geschichte."
Zum Beispiel hat meine relativ streng gläubige Schwiegermutter mal zu meiner Frau gesagt, als die als Kind die magische Brot- und Fischvermehrung von Jesus kritisch hinterfragt hat, dass das nicht zwingend magisch gewesen sein muss. Vielleicht hätten einfach alle anwesenden Frauen eine Notfallration Essen mit dabei gehabt und hätten diese dann zusammengelegt.

Dadurch entsteht ein sehr nebulöser Glaube, bei dem die meisten Menschen vermutlich auf Nachfrage völlig überfordert wären zu benennen, was sie denn jetzt eigentlich konkret glauben. Für viele dürfte das ganze daher eher auf "Tradition", "Kultur" und "hab ich nie weiter drüber nachgedacht, bin halt so aufgewachsen", gemischt mit einer Prise "Angst vor dem Tod" raus laufen. (Das ist alles allerdings natürlich mehr Spekulation meinerseits aufgrund anekdotischer Erfahrungen mit gläubigen Akademikern.)

Abschließend:
Das man glaubt, dass es eine/n, wie auch immer geartete, "Ingangsetzer" für das Universum gibt, kann ich nachvollziehen.
Und wer hat den Ingangsetzer in Gang gesetzt? ;-)
Henk de Lamper
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Re: Abrahamitische Religionen

Beitrag von Henk de Lamper »

Martin Sirringhaus hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 08:43 Es ist schwer in anderer Leute Köpfe rein zusehen, daher wohl die Zurückhaltung.
Generell gesprochen ist der Mensch ziemlich gut darin in Konflikt stehende Gedankenkonstrukte fein säuberlich getrennt voneinander im Kopf zu haben. Nennt sich "Compartmentalization": https://en.wikipedia.org/wiki/Compartme ... sychology)
Das passt genau zu einem Buch das ich gerade lese: "Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät".
Eine Seite daraus:
Bild
Martin Sirringhaus hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 08:43Gerade in Europa ist es auch sehr unüblich die abrahamitischen Religionen "wörtlich" zu nehmen, so dass sich dadurch meist die größten Absurditäten weg ignorieren lassen. Ganz nach dem Motto: "Ist ja mehr so eine nette Geschichte."
Zum Beispiel hat meine relativ streng gläubige Schwiegermutter mal zu meiner Frau gesagt, als die als Kind die magische Brot- und Fischvermehrung von Jesus kritisch hinterfragt hat, dass das nicht zwingend magisch gewesen sein muss. Vielleicht hätten einfach alle anwesenden Frauen eine Notfallration Essen mit dabei gehabt und hätten diese dann zusammengelegt.

Dadurch entsteht ein sehr nebulöser Glaube, bei dem die meisten Menschen vermutlich auf Nachfrage völlig überfordert wären zu benennen, was sie denn jetzt eigentlich konkret glauben. Für viele dürfte das ganze daher eher auf "Tradition", "Kultur" und "hab ich nie weiter drüber nachgedacht, bin halt so aufgewachsen", gemischt mit einer Prise "Angst vor dem Tod" raus laufen. (Das ist alles allerdings natürlich mehr Spekulation meinerseits aufgrund anekdotischer Erfahrungen mit gläubigen Akademikern.)

Das ist mir schon klar. Aber dass Harald Schmidt sich als "bekennende Katholik" äußert, verstehe ich in diesen Zusammenhang eher als dass jemand wie Harald Lesch sich Protestant nennt. Und sich sogar Vorstellungen macht von einen Gott als eine Person.
Martin Sirringhaus hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 08:43Abschließend:
Das man glaubt, dass es eine/n, wie auch immer geartete, "Ingangsetzer" für das Universum gibt, kann ich nachvollziehen.
Und wer hat den Ingangsetzer in Gang gesetzt? ;-)


Persönlich stelle ich mir "das Ganze" (Universum mit alles drauf und drann) als ein pulsierendes etwas vor, dass schon immer da war. Quasi als Wesen das alles beinhaltet.
Martin Sirringhaus
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Re: Abrahamitische Religionen

Beitrag von Martin Sirringhaus »

Henk de Lamper hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 12:03 Das ist mir schon klar. Aber dass Harald Schmidt sich als "bekennende Katholik" äußert, verstehe ich in diesen Zusammenhang eher als dass jemand wie Harald Lesch sich Protestant nennt. Und sich sogar Vorstellungen macht von einen Gott als eine Person.
Kann ich nachvollziehen. Aber eine Antwort dazu habe ich leider nicht. Ich bezweifle auch, dass Harald Lesch selbst eine belastbare Antwort hätte.
Henk de Lamper hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 12:03 Persönlich stelle ich mir "das Ganze" (Universum mit alles drauf und drann) als ein pulsierendes etwas vor, dass schon immer da war. Quasi als Wesen das alles beinhaltet.
"pulsierend" und "Wesen" schleppen hier durch die Hintertür einiges an Bedeutung rein. Was pulsiert? Und worin pulsiert es? Warum "Wesen"? Welche Eigenschaften hat es, das diese Bezeichnung rechtfertigt? etc.

Ich persönlich bleibe, was den Ursprung des Universums angeht, bei meinem etwas faulem, aber dafür redlichen: "Keine Ahnung."
Henk de Lamper
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Re: Abrahamitische Religionen

Beitrag von Henk de Lamper »

Martin Sirringhaus hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 10:22
Henk de Lamper hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 12:03 Das ist mir schon klar. Aber dass Harald Schmidt sich als "bekennende Katholik" äußert, verstehe ich in diesen Zusammenhang eher als dass jemand wie Harald Lesch sich Protestant nennt. Und sich sogar Vorstellungen macht von einen Gott als eine Person.
Kann ich nachvollziehen. Aber eine Antwort dazu habe ich leider nicht. Ich bezweifle auch, dass Harald Lesch selbst eine belastbare Antwort hätte.
Jedenfalls, als ich vernommen habe, dass er sich Protestant nennt war ich schon etwas konsterniert. Als ich ihn dann mal in ein Interview gesehen habe, wie er sich Gott vorstelle, war er bei mir untendurch. Seine Sendung in Terra X über Glauben gab mir dann den Rest. Den Menschen kann ich nicht mehr ernst nehmen.
Martin Sirringhaus hat geschrieben: Mo 8. Apr 2024, 10:22
Henk de Lamper hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 12:03 Persönlich stelle ich mir "das Ganze" (Universum mit alles drauf und drann) als ein pulsierendes etwas vor, dass schon immer da war. Quasi als Wesen das alles beinhaltet.
"pulsierend" und "Wesen" schleppen hier durch die Hintertür einiges an Bedeutung rein. Was pulsiert? Und worin pulsiert es? Warum "Wesen"? Welche Eigenschaften hat es, das diese Bezeichnung rechtfertigt? etc.

Ich persönlich bleibe, was den Ursprung des Universums angeht, bei meinem etwas faulem, aber dafür redlichen: "Keine Ahnung."
Ahnung habe ich auch nicht im Geringsten.
Aber man (ich jedenfalls) kann sich dass das Universum als "Lebewesen" vorstellen.
Es wechselt ständig von Materie in Energie und zurück. Und das immer wieder. Dehnt sich aus, und fällt in sich zusammen. Und alles steht mit allem in Verbindung.
Es ist halt eine andere Art von Lebewesen, und hat für uns nicht direkt eine Bedeutung.
Es ist nur für den Fall, dass man an irgend etwas glauben möchte. ;)
Michael Toppel
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Re: Abrahamitische Religionen

Beitrag von Michael Toppel »

Henk de Lamper hat geschrieben: Mo 1. Apr 2024, 17:44 Womit ich echt Problemen habe ist, dass es Wissenschaftler gibt, die sich Christ nennen.
[...]
Vielleicht kann mir das jemand mit den gläubigen Wissenschaftler erklären.
Ich halte die Debatte über Bibelzitate für sinnlos. Sobald man einen gläubigen Wissenschaftler in Europa trifft, wird sich der von einer Kritik an den Geschichten in der Bibel nicht beeindrucken lassen. Schon gar nicht im Falle von Katholiken, die ja eben davon leben, dass die Bibel (von ihnen) erst gedeutet werden muss.
Und das ist keine Ausflucht. Religiöse Symbole/Metaphern dienen ganz wesentlich dazu tieferen spirituellen Sinn zu haben. Einige von ihnen wurden ja ganz bewusst so erfunden, damit sie etwas greifbar machen, dass nicht in Worte gefasst werden kann. (So deren Theorie.)

Ich halte es für einen wissenschaftlich schlechten Stil bei der Theismus- oder Abrahamismus-Kritik bei der Bibel oder dem Koran anzufangen. Es gibt elaborierte Theologien, die schon auf Kritik und Atheismus reagiert haben. Ich kenne mich da selber nicht so gut aus, aber viele christliche Theologen vertreten keinen vollen Theismus mehr, sondern haben eine minimalisierte Theologie Gottes entwickelt. Es gibt auch Prozesstheologie und vieles mehr. Mit Hartmund von Sass, dessen Buch ich auf meiner Homepage freundschaftlich kritisiert habe, hast du sogar einen Christen der a-theistisch glaubt.

Ich bin einem Vorstand einer atheistischen Organisation assoziiert (als Berater) und ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, dass ich Diskussionen, Treffen und Gespräche verlasse, wo die 0815 Kritik der New-Atheists gefahren wird. Es ist reines preaching to the quire. Denn die intellektuellen Monotheisten, die überhaupt Diskutieren wollen/können, wird das eh nie überzeugen; die sind längst wo anders.
Henk de Lamper
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Re: Abrahamitische Religionen

Beitrag von Henk de Lamper »

Michael Toppel hat geschrieben: Mi 10. Apr 2024, 02:21
Ich bin einem Vorstand einer atheistischen Organisation assoziiert (als Berater) und ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, dass ich Diskussionen, Treffen und Gespräche verlasse, wo die 0815 Kritik der New-Atheists gefahren wird. Es ist reines preaching to the quire. Denn die intellektuellen Monotheisten, die überhaupt Diskutieren wollen/können, wird das eh nie überzeugen; die sind längst wo anders.
Achtung: Ironie:

In Facebook fand eine Umfrage statt.

"SECURE-CHECKOUT.EPOCHTIMES.DE
Ihre Stimme zum Homöopathie-Beschluss: Jetzt an der Umfrage teilnehmen"

Darauf kamen 2386 Kommentare.
Außer meine, überwiegend Pro Homöopathie.

Ich dachte kurz, soll ich überhaupt einen Kommentar schreiben, oder lassen sich die intellektuellen Homöopathieanhänger eh nicht überzeugen, weil die längst woanders sind?
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